(Seite 12)

 

 

 

 Bochum Total

 

ein Name, eine Stadt, ein Festival :o)

 

 

Angefangen hatte alles mit der Entscheidung, meinen diesjährigen Sommerurlaub im Ruhrpott, bei meinen Freunden zu verbringen. Auf dem Plan standen zwei erholsame Wochen, die als krönenden Abschluss das "Bochum Total" haben sollten, ein viertägiges Festival für jung und alt, mitten in der Bochumer Innenstadt.

 

Da der Wettergott allerdings kein Erbarmen kannte und die Sonne tagtäglich um die 30-35 Grad zum scheinen anregte, musste schon ein Wunder geschehen, wenn es sich bis zum Festival etwas abkühlen sollte – doch dieses Wunder blieb leider aus. Nichts desto Trotz wurde am Donnerstag dennoch das schwarze Shirt aus dem Schrank geholt um wenigstens etwas "stil-echt" auszusehen *g*. Kurz vor 17 Uhr suchten wir uns ein schattiges Plätzchen an der WAZ-Bühne, da „der unglaubliche Heinz“, ein wirklich außergewöhnlicher Comedian, angesagt war. Knapp 45 Minuten zog er das versammelte Publikum in seinen Bann; unsere Asmo in den vorderen Reihen mittendrin ;o)

 

Als die Performance vorbei und der Uhrzeiger bei 18 Uhr angekommen war, setzten wir uns in Bewegung um zur 1Live-Bühne zu kommen, um KAIN, eine junge aufstrebende Band aus Berlin anzusehen. Während die Band langsam ihr Equipment aufbaute und einstimmte, ließen sich Asmo und ich auf dem Asphalt nieder um uns etwas auszuruhen. Kaum bequem hingesetzt, fing Nico, zuständig für die Gitarrenklänge und die zweite Stimme, mit dem einstimmen der Mikrofone an. Hierzu bediente er sich des alten Gassenhauers "hoch auf dem gelben Wagen" und sang den zweiten Teil dieser Strophe mit "saß ich beim Fahrer vorn" ein. Ohne uns vorher abgesprochen zu haben, -wir saßen zudem nur Rücken an Rücken-, riefen Asmo und ich "Schwager" in Richtung der Bühne und ernteten ein feinstes Grinsen für unsere doch recht vorlaute Verbesserung *hust* ... überhaupt nicht peinlich und auffallend *ohje* - aber was singt er auch falsch *g*.

  

 

 

  

Nichts desto trotz starteten die 4 Berliner mit Ihren rockigen und durchweg mitreißenden Songs wie "wir schlagen Alarm", "auf dem Weg" sowie "irgendwann" oder "pack dich", die beiden letzteren zumindest Songs der aktuellen Single, die ab 28.8.2006 in den Plattenläden stehen wird. Aber KAIN schlugen nicht nur Alarm oder waren auf dem Weg, vielmehr packten sie jeden Zuhörer und zogen so das immer mehr werdende Publikum vor der Bühne in ihren Bann. Es ist schon kurios; da fährt man als Berliner nach Bochum zu einem Festival, und wird von einer heimischen Band regelrecht verzaubert ... Wahnsinn! Wie mir das all die Monate nur entgehen konnte *tsss* unfassbar :o). Nach einem knapp 1-stündigen Programm vollgestopft mit sämtlichen Songs der bisherigen EPs und Singles, verabschiedeten sich KAIN von Bochum und luden Freund und Feind herzlich zum "Gästebuch vollspammen" ein *fg* nette Verabschiedung Jungs ;o).

 

Nun galt es noch knapp 3 Stunden totzuschlagen, bis das Unplugged-Konzert von SECRET DISCOVERY im Sachs auf dem Terminplan stand. Wir nutzten die Zeit und gaben unserem Drang, nach langer Zeit mal wieder Billard zu spielen nach und fanden uns an einem Tisch im ersten Stock, direkt vor dem Fenster zur WAZ-Bühne wieder. Billard, gute Musik und ein schattig kühles Plätzchen gleichzeitig, was will man mehr *g*.

 

Gegen 20:30 Uhr enterten wir das noch leere Sachs und suchten uns ein gemütliches Plätzchen am Fenster um wenigstens einen kleinen Luftzug abzubekommen. Dem aufkommenden Hunger wurde mit einem leckeren Abendessen entgegen gewirkt, dass uns die Wartezeit ein wenig verkürzte. Letzteres versuchte allerdings auch der hauseigene DJ, der sich ab 21 Uhr an die Plattenteller schwang um die Leute von der Strasse in den Club zu lotsen. Doch so recht wollte ihm das nicht gelingen, was meiner Meinung nach nur an seiner Musik lag. Wenn ich draußen überwiegend rockige Klänge genießen kann, wieso sollte ich dann zu eher "Schrammelpop"-artigen Klängen in einen Club einkehren? Es musste sich also etwas ändern *g*! Schwupps ging's hin zum Pult und mit lieben Wimpernklimpern um etwas mehr ohrenfreundliche Konzerteinstimmungsmusik gebeten. Auch wenn der nette DJ erst der Meinung war ich würde es die knappen 20 Minuten bis zum Konzertbeginn noch aushalten, musste ich ihm doch mal das Uhren lesen beibringen, da es bis 22 Uhr noch gute 45 Minuten galt über die Runden zu bringen. *Sorry* ich bin halt etwas anspruchsvoll was Musik angeht und die anschließenden 10 gequälten Minuten des schmollenden Rumsitzens hatten die gewünschte Wirkung und es hallten endlich bekanntere und schönere Klänge von Depeche Mode oder Tears for Fears durch das Sachs *hehe*. Kurios: nach dem Stilwechsel klappte es auch mit dem Publikum, das nach und nach in den Laden stürmte um einen Sitzplatz an der Bar, direkt vor der Bühne zu erhaschen.

  

 

 

 

Mit einer Verspätung vom bekanntlichen „akademischen Viertel“  stürmten die 5 Mannen um Sänger Kai Hoffmann auf die Bühne und gaben eine perfekte Mischung aus den letzten Alben zum Besten. Auch wenn ich die Tage vorher in Darky's Auto bereits musikalisch auf diesen Abend vorbereitet wurde, so waren mir der Grossteil der Lieder komplett unbekannt. Doch wozu Lieder kennen, wenn man zwei Freunde dabei hat, die diese Songs im Schlaf mitsingen könnten und mir somit eine immense Hilfe sind *fg* - übrigens: Dankeschön ihr zwei ;o).

 

 

 

 

Secret Discovery starteten ihr Unplugged-Konzert mit "i don't care" und wurden bereits  beim zweiten Song "down" von etlichen mitsingenden Fans begleitet. Auch ich gesellte mich kurzfristig beim dritten Song dazu, "mein kleiner Tod" war einer der eingetrichterten Songs während der Autofahrt *hihi*, aber es ist ja auch ein wahrlich toller Song! Nach weiteren zwei Songs schmetterte Kai, der laut Darky die Liebe zu seiner tiefen Stimme entdeckt hat, "slave to the rhythm" ins Mikro und ließ mich grübeln, ob das nicht ein Cover wäre ... Erinnerungen verblassen viel zu schnell, verdammt *g*. Allerdings setzten diese beim übernächsten Lied wieder ein, als es hieß "i'm taking a ride with my best friend", und wieder war das gesamte Publikum im Saal zu hören. Geniale Stimmung!

 

Um diese auch richtig auf sich wirken zu lassen, machten die 6 nach 45 Minuten schweißtreibenden Programm erst mal eine 10-minütige Pause um die Stimmbänder noch etwas zu ölen *g*. Auch wir drei nutzten noch mal die Chance uns mit Getränken einzudecken, bevor die Bar wieder unerreichbar schien, da die Fans jedes freie Plätzchen besetzten ;o). Sämtliche Gespräche verebbten apruppt, als die ersten Töne von "rebell yell" durch den Saal hallten - Secret Discovery are back - und das mit neuer Energie! Es folgten "new generation", "more than i love you", "sieh nicht zurück" und nach jedem Lied ließ es sich Kai nicht nehmen mit den Fans auf einen tollen Abend anzustoßen - Jimmy lässt grüßen! Nach dem dreimaligen Versuch sich an "extra eingeprobten" Zeilen zu "dancing queen" zu erinnern, wurde dieser Song dann doch verworfen und es erklangen die Takte zu "don't you, forget about me", wo wiederum das anwesende Publikum tatkräftig mithalf. Weitere drei Lieder wurden zum Besten gegeben, bevor "hello, goodbye" eigentlich das Ende einläuten sollte. Secret Discovery ließen sich auf der Welle der Emotionen treiben und beendeten ihr Unplugged-Konzert mit einem überlangen "with or without you"-Cover der Extraklasse. Band uns Fans sangen wie im Rausch mit, zückten die Feuerzeuge und schufen so eine Stimmung, die niemals zu Ende gehen sollte.

 

Auch wenn ich, nüchtern betrachtet, noch immer kein großer Anhänger der Secret Discorver'schen Musik bin, aber ihre Fans mit einzubeziehen und nicht einfach nur eine Show auf's Parkett zu legen, komme was wolle :o) - toll!. Erschöpft, übermüdet und sehnend nach dem heimischen Bett, traten Asmo, Darky und ich gegen 00:30 Uhr den Heimweg an und fielen knapp eine Stunde später in den Tiefschlaf.

 

Da uns das LineUp am Freitag nicht wirklich entsprach, entschieden wir uns für einen erholsamen Abend in der Bochumer Matrix und somit gegen das Festival. Nun ja ... bis auf DogEatDog, Tempeau und ZooArmy kannte ich nicht wirklich auch nur einen Künstler dieses Tages, und auch diese drei Bands hatten nicht gerade das gewisse etwas um mich bzw. uns zu locken *g*.

 

Der Samstag hingegen hatte wieder mehr zu bieten, so dass wir uns anschickten, bereits 17 Uhr einen guten Platz vor der Schattenreichbühne zu ergattern, da EISHEILIG auf dem Programm stand. Tja, leider waren wir nicht die Einzigsten die so dachten, und fanden uns in einer Masse von Menschen wieder, die erwartungsvoll zur Bühne schauten. Wir fanden unseren Platz neben dem Getränkestand und lümmelten uns gemütlich auf der Bank, als die ersten Klänge von der Bühne bis zu uns nach hinten durch drangen. Auch ZombieJoe und XPQ-21 ließen wir eher aus der Ferne auf uns wirken und schoben uns erst für Melotron in die vorderen Reihen durch *hehe*.

 

 

 

Wunderten wir uns im Vorfeld, warum Dirk, seines Zeichens Keyboarder bei Secret Discovery, nun für Melotron die Mikros einsang, wurden wir bei Medusa's Ansage aufgeklärt, das er wohl nun der neue Mann an Bord sei. Ahja ... gut zu wissen *g*.

 

 

Pünktlich im viertel vor 9 betraten Melotron als Headliner des Abends die Schattenreich-Bühne und brachten das Publikum noch mal richtig ins schwitzen. Ob nun mit "wenn wir wollten" oder "halt mich fest", Andy stolzierte begnadet über die Bühne und ließ seinen Charme versprühen, der sicher hier und da ein weibliches Herz höher schlagen ließ. Erinnerte er mich mit seinem Auftreten auch ein wenig an Dave Gahan, war ich dennoch freudig überrascht; ich hatte Melotron bisher ja noch nie live erleben dürfen *g*. Insgeheim wartete ich ungeduldig auf meinen Lieblingssong "Menschenfresser", ein wahrlich geniales Cover vom alten Rio Reiser Klassiker. Doch ich musste mich noch etwas gedulden, da die Masse unter anderem nach "der blaue Planet" und "gib mir alles" lüsterte ;o).  Kaum erklangen die ersten Takte zu "Menschenfresser"“, war ich völlig außer Rand und Band und wie ausgewechselt und hüpfte mir schon fast die Seele aus dem Leib und erntete doch einige verstörte Blicke - ja sorry - aber es war nun mal mein Lieblingssong *g*! Und weil er das war, fiel mir zum Ende auch auf, das Andy einfach einige Zeilen des Refrains vertauschte *tsss* bringt mich einfach durcheinander der Kerl :o). Nur anscheinend ist es keinem wirklich aufgefallen denn der Stimmung tat es keinen Abbruch - eher im Gegenteil. Eingefleischte BochumTotal-Gänger wussten sogar, dass die lieben Wachmänner in Grün Punkt 22 Uhr den kompletten Strom abstellen und somit timeten Melotron ihren letzten Song anscheinend maßgeschneidert, denn Punkt 22 Uhr war der letzte Song verklungen und tosender Applaus und Jubel brach über die Band herein. Was für ein genialer Abend! ... Wenige Minuten später fanden wir uns im Bus wieder und schwelgten in den Erinnerungen vom voran gegangenen Auftritt und erwarteten voller Vorfreude den 4. und letzten Festivaltag.

 

 

 

 

 

Dieser begann für uns schweren Herzens erst um 18 Uhr, waren wir doch mittlerweile körperlich so geschafft und KO, dass wir am liebsten daheim geblieben wären um die Beine hoch zu legen *g*. Aber nichts da: schließlich sollten 15 Minuten später Secret Discovery auf der Bühne stehen und den Massen richtig einheizen.

 

 

Seit dem Unplugged-Konzert vor zwei Tagen mit einigen der Songs vertraut rockten Kai und Co richtig los und zogen das Publikum in Ihren Bann. "Down", "the same way" und "sieh nicht zurück" wurden zum Besten gegeben und brachten nicht nur das Publikum zum schwitzen, sondern auch Kai, der dank der tief stehenden Sonne direkt von dieser geblendet wurde und das bei fast tropischen Temperaturen von rund 30 Grad *uff*. Auch bei diesem Live-Gig konnten Secret Discovery mit "mein kleiner Tod" und "rebell yell" beim Publikum punkten, so dass fast eine Welle der Euphorie ausgelöst wurde, als es langsam dem Ende zuging - in eine Stunde Programm passen leider nicht allzu viele Songs *seufz*. Der Abschiedssong des Auftrittes war diesmal "hello, goodbye" das unter Applaus für die Band von beiden Seiten lauthals mitgesungen wurde und somit ein wahrlich geniales und gelungenes Ende war.

 

 

 

 

 

 

Nun galt es noch anderthalb Stunden rum zu bringen um den Headliner dieses Tages, De/Vision sehen zu können. Wir begaben uns auf einen kleinen Rundgang durch die Geschäfte rund um das legendäre Bermuda Dreieck, dem Kneipenviertel Bochums und wurden gegen halb 9 mit einer Menschenmasse vor der Schatteneich-Bühne bestraft *ohje*. Weit und breit kein Sitzplatz oder gar ein freies Plätzchen in Sicht. Als 15 Minuten später pünktlich der Startschuss fiel, quetschten wir uns vor dem Soundzelt auf ein freies Plätzchen um wenigstens ein bisschen was zu sehen. Doch diese Idee hatten auch etliche andere Fans und so waren wir schnell umzingelt und eingeengt, so dass uns der Spass schnell verging und wir uns schweren Herzens dazu entschlossen lieber gleich den Heimweg anzutreten und lieber De/Vision daheim auf CD zu hören. Erschöpft und Übermüdet machte ich mich um 22 Uhr noch  rasch ans Tasche packen, da mich am darauf folgenden Montag um 11 Uhr der Zug nach Dortmund bringen sollte, wo meine Mitfahrgelegenheit und knappe 5 Stunden schweißtreibende Autofahrt bei 35 Grad nach Berlin wartete.

 

Schade, dass dies wohl mein einzigstes Festival in 2006 bleiben wird ...

Doch ich erinnere mich gern an die vielen schönen Momente ;o)

 

 

  

 

 

 

 

 

zum Vorbericht zum nächsten Themen-Bereich

 

 

Datenschutzerklärung
Eigene Webseite erstellen bei Beepworld
 
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der
Autor dieser Homepage, kontaktierbar über dieses Formular!