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Gefangen im Netz des Zwiespalts
 
oder die Release-Party von SOLAR FAKE’s Debutalbum „Broken Grid“ :o)

 

 

 

Kaum hatte sich Anfang letzten Jahres die Info verbreitet, das Sven Friedrich, seines Zeichens Frontmann der legendären „Dreadful Shadows“ sowie der nicht minder bekannten und ebenso erfolgreichen Band „Zeraphine“, seinem bisher lang gehegten Traum, ein eigenes Elektroprojekt auf die Beine zu stellen, endlich Flügel verpassen würde, so begannen bereits heiße Spekulationen darüber, wie das wohl klingen würde. Als den Fans dann am 27.Mai 2007 bereits in einer PreListening-Session die ersten Songs präsentiert wurden, begann das Bild immer klarer zu werden und die Vorfreude bis zur Veröffentlichung des Erstlingswerkes schien schier unerträglich.

 

Und nun, am 1.2.2008, war es endlich so weit. Während in ganz Deutschland die CD’s an sämtliche Plattendealer verteilt wurden, gab es für die Berliner ein ganz besonderes Bonbon in Form eines einmaligen Release-Konzertes. Die freudigen Gedanken hierüber waren sicher auf Fan- und Künstlerseite nicht von großen Unterschieden geprägt, wenn auch die Angst, dass die Platte nicht gut angenommen werden würde schon in Svens Kopf dann und wann herumgeisterte – völlig zu unrecht wohlgemerkt, aber dazu später mehr! :o)

 

Die Konzertlocation war schnell gefunden und fand sich, mit dem K17 nicht unbedingt schlecht besetzt, ist es doch recht verkehrsgünstig gelegen und binnen weniger Minuten zu erreichen ;o). Als sich gegen 20Uhr die Pforten öffneten und die ebenso neugierigen Seelen eintreten ließ, galt es kurze Zeit später die beiden Supportbands des Abends, „Novus“ und „Dismal“ Gehör zu schenken, bevor der Startschuss für „Solar Fake“ fallen sollte. War die erste Band wenigstens noch ein Stück weit elektronisch angehaucht und durchaus akzeptabel, so war der Nachfolger „Dismal“ in meinen Augen leider nicht die beste Besetzung um das anwesende Publikum anzuheizen. Eher war leichter Unmut und Langeweile zu vernehmen, als dass man der Musik mit Kontrabass und Violine folgen konnte bzw. wollte. Zumindest war das von mir aus dem Nachbarraum an Hand der Videoleinwand und der reinkommenden Gäste so zu vernehmen.

 

Als gegen 22:30 letztendlich der Startschuss für „Solar Fake“ fiel und das Intro ertönte, war es ringsum muxmäuschenstill und die Augen waren interessiert gen Bühne gerichtet. Wie auch auf dem Album, war „hiding memories from the sun“ als Opener für dieses Releasekonzert ausgewählt worden und brachte, auf Grund seiner Ohrwurmqualität, einige Hüften zum schwingen und sogar mitsingende Lippenbewegungen waren hier und da zu erkennen – die Internetradiopräsenz hat anscheinend ganze Arbeit geleistet.

 

Gefolgt von den nächsten zwei Songs „stigmata rain“ und „(you think you’re) radical“ ging das begeisterte Mitsingen und –schwingen munter weiter und entließ dem ein oder anderen Mund in meiner Gegend das Wort „wow, geil“ – allerdings! :o) Eine minimale Verschnaufpause verschaffte Song Nummer 4 des Abends, „sometimes“. Besonderes Augenmerk konnte man hier auf die aufwendige Videoprojektion lenken, die in Form von zahlreichen kleinen Filmausschnitten einer alten 60er Jahre Serie, dem Takt entsprechend aneinander gereiht und somit perfekt untermalt wurde! Mit dem Tanzflächenfüller „the shield“, welcher sich bereits erfolgreich in den Charts etabliert hat, war die Setlist um ein weiteres Lied abgearbeitet und das Publikum weiterhin angesteckt worden den Song regelrecht zu leben und zu fühlen – tanzender Weise!

 

Kaum war der letzte Ton verklungen, griff sich Sven beherzt das Mikro um den nächsten Song anzukündigen. Ich hätte nie zu träumen gewagt, dass sich Sven je an Radiohead’s „Creep“ heranwagen würde, doch er hat es getan. Die Album mäßige Umsetzung lief bei mir in den vergangenen Wochen bereits hoch und runter und dennoch minderte dies nicht im geringsten die Aufregung, diesen Song endlich live umgesetzt zu wissen. Komplett im elektronischen Gewand, ohne das übliche Gitarrenbild vermisst man nicht mal die Wehleidigkeit, mit der Radiohead diesen Song zweifellos genial interpretiert hat. Das Gesamtwerk erscheint somit energischer und bestimmter und verleiht dem Song einen ganz besonderen Touch. Absolut Dauerschleifen geeignet! ;o) . Die kleinen Tonsprünge und anderen Holpler wurden schnurstracks ignoriert und nicht weiter beachtet – war bzw. bin ich doch überzeugt, dass Sven es ganz besonders gut machen wollte, die Technik dieser Umsetzung aber gewisse Grenzen gesetzt hatte ^^. Doch wirklich aufgefallen ist das anscheinend eh niemanden so recht ;o). Schwuppdiwupp wurde „here i stand“ angespielt und weitergemacht, die anwesenden Fans nicht aus der Puste kommen zu lassen *g*.

 

Nachdem auch „your hell is here“, eine erstklassige Ballade mit sanften Pianoklängen, ein wenig Melancholie und Traurigkeit und einem wahrlich mitfühlend flehendem Text, musikalisch dargeboten wurde, kam wohl das für mich beste Highlight überhaupt. Denn beim Folgesong „I keep my Eyes shut“ hat Sven, entgegen seinem Promovideo, eine komplett neue Videoprojektion geschaffen – einen doch eher mageren, großäugigen Alien mit schwarzem Irokesenschnitt, welcher die elektronisch verzerrten Texte komplett synchron wiedergab und zustimmend nickte, als Sven seine Gesangspassagen zum Besten gab. Einfach nur herrlich, lustig anzusehen und GENIAL! Sollte es je ein Video geben, dann bitte, lass es dieses sein ;o) *smile im Kreis*.

 

Song Nummer 8, „Hero & Conqueror“, ein Song der nicht nur durch seine musikalische Umsetzung brilliert, sondern auch durch seinen Text, wurde uns als nächstes dargeboten und weckte einmal mehr gewisse vergessen geglaube Erinnerungen. Vielleicht liegt es ja an den minimal poppig angehauchten Songelementen oder an dem durchweg geilen Groove des Stücks, denn der Song steckte an und lockerte nun auch die Füße der anwesenden Hörerschaft – endlich! Auch der nachfolgende Song „Lies“ wies den nötigen Beat auf und lieferte somit einen nahtlosen Übergang zu weiteren Bewegungen ;o). Was soll ich sagen, ich liebe diesen Song! Allein der Text hatte es mir schon vor Veröffentlichung des ersten Tonmaterials angetan, so dass ich insgeheim gehofft habe, das mir auch die musikalische Umsetzung gefallen würde. Und jetzt? Jetzt bekomm ich bei jedem Ton eine gewisse Gänsehaut, denn es scheint es so, als ob Sven meine Gedanken zu Papier gebracht hätte – Wahnsinn! Den Abschluss des Abends läutete der ebenfalls letzte Song des Albums „Broken Grid“ ein. Wer durch Svens tiefe Stimmlage bei „i can’t remember“ keine Gänsehaut bekommt oder leicht benommen und nachdenklich gestimmt wird, dem kann (glaub ich) auch nicht geholfen werden. Emotion pur und genau der richtige Abschluss an diesem Abend!   

 

Sven und Frank, beide sichtlich erfreut über soviel Zuspruch und Anerkennung, ließen sich nicht allzu lange bitten und kehrten alsbald auf die Bühne zurück um den ‚Zugabe’forderungen gerecht zu werden, wenn sie auch nur bereits gespielte Lieder ihres Debütalbums darbieten konnten. Freuen durften wir uns daher erneut über die Knaller „stigmata rain“, „here i stand“ und „the shield“. Die Fanschaar war begeistert und mobilisierte die letzten Reserven und verwandelte somit die Halle in eine einzige Party. Dies hatte zur Folge, dass selbst diese 3 Zugaben nicht ausreichten, wildes Klatschen und lautes Jubeln einsetzte und noch mehr geforderte wurde. An Feierabend war also noch immer nicht zu denken ;o). Ein weiteres Mal sorgten „lies“ und „hero & conqueror“ für ausgelassene Stimmung und Konzertwahnsinn vom feinsten, ehe die Lichter ausgingen und der letzte Ton für diesen Abend verklang.

 

Wenn das mal kein durchweg gelungener Auftakt war! Die Resonanz der Fans, die ringsum meist lauthals zu vernehmen war, war durchweg positiver Natur und dürfte somit alle anfänglichen Befürchtungen ausmerzen. Besonders „i keep my eyes shut“ hat mächtig Eindruck gemacht, denn es tauchten immer wieder die Fragen auf: „wie heisst’n der Song mit der geilen Figur mit dem Iro“, welche wir nur zu gern beantwortet haben ;o). Gegen 2 Uhr verabschiedeten wir uns aus dem immer lichter werdenden Partygewühl der Halle und traten den Heimweg an, in der Hoffnung, die paar Meter trotz der schmerzenden Beine noch zu überwinden ^^.

 

Ein wunderschöner Abend, mit vielen lieben Freunden und wahrlich genialer Musik fand sein Ende und legte fest, dass die Releaseparty am Wochenende darauf in Leipzig ebenfalls „unbedingt“ besucht werden sollte ^^.

 

Vielen Dank an Frank und Sven, sowie alle Freunde & Bekannte die dabei waren und diesen Abend zu etwas wirklich Besonderem gemacht haben!!!

 

 

 

 

 

 

 

 

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