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 Gothic Aid Festival - Part II 

 
Gutes kann so einfach sein

 

 

 

Wer Gutes tun will, besinne sich nicht lange. Vielleicht war genau dieser Spruch ein Anlass für die Veranstalter, auch dieses Jahr wieder ein Benefiz-Festival der Extraklasse auf die Beine zu stellen. Etliche Bands sind unter dem Motto „Szene hilft Helfen“ am 15.März in die Hamburger Markthalle gekommen um für das örtliche Kinderhospiz Sternenbrücke kräftig die Spendentrommel zu rühren. Eine wahrlich gute Idee, die es selbstverständlich zu unterstützen galt.

 

Nach einer kurzen Anreise von knapp 3 Stunden bereits am Freitag abend in Hamburg gelandet, wurde der Samstag Vormittag spielend durch eine kleine Stadt- und Hafenrundfahrt und der Suche nach dem hiesigen Starbucks rumgebracht, ehe es am Nachmittag für eine kurze Zeit zurück zum Nachtlager ging um sich für den Abend zu wappnen. Irgendwann gegen 21Uhr in der Hamburger Markthalle angekommen, waren die ersten Bands des Abends bereits kräftig dabei, die Fans auf den Rest des Abends einzustimmen. So gaben sich u.a. auch „Pesticide“ Ehre, welche mir durch Ihre schrille Neon-Show auf der 2006er Orkus Club Tour noch bestens in Erinnerung geblieben waren. Die musikalische Mischung von NuMetal und Rockelementen ist nicht jedermanns Kragenweite -auch unsere nicht-, so dass es uns schnell wieder aus der Mainhall heraus, in den Vorraum zu den Merchandise-Ständen zog. Auch die nachfolgende Band „Fetisch:Mensch“, ein Siteprojekt von Goethes Erbe Oswald Henke, traf nicht wirklich unseren musikalischen Nerv, so dass wir uns lieber noch auf das ein oder andere Glas in die Bar gesellten.

 

Ein wenig hin und her gerissen, ob ich beim nachfolgenden Act „Sono“ wirklich mit in die Mainhall gehen sollte oder nicht, ließ ich mich letztendlich doch überreden und erlebte eine doch eher freudige Überraschung. Hatte ich diese Band, bei nasskaltem Septemberwetter noch ziemlich schlecht live in Erinnerung, so wurde ich an diesem Abend angenehm überrascht. Okay, das Original von „Adamski – Killer“ ist immer noch ein nicht einholbarer Favorit, aber das Frontmann Lennart A. Salomon diesmal wenigstens nicht nur die Melodie mit seinem eigenen Song zum besten gab, sondern auch „Adamski“s Original Version anstimmte, war schon mal ein riesen Pluspunkt :o). Lauthals sang der gesamte Saal genüsslich mit und ließ wenige Minuten später tosenden Applaus auf Sono niederhageln.

 

Knappe 20 Minuten griffen „Roter Sand“ in Festivalgeschehen ein und brachten durch die eingehenden Elektrobeats die Füße zum tanzen. Nach gut 15 Minuten Spielzeit zog es mich voller Erwartung zur kleinen Bühne, dem MarX hinüber, wo laut Timetable „Agonoize“ in wenigen Sekunden mit Ihrer Show beginnen sollten. Aber leider kommt immer alles anders als man denkt. Mittlerweile hatte sich der Zeitplan des MarX so arg verschoben, dass aus der eigentlichen halben Stunde Spielzeit, der ich seit Anbeginn enorm entgegengefiebert habe, nicht mal 5 Minuten wurden. *nörgel*. Mit doch eher großem Missverständnis gegenüber der Tatsache, warum der Umbau in der Mainhall komplett nach Zeitplan verlief, die kleine MarX-Bühne hingegen nunmehr 30 Minuten hinterher hing, stapfte ich wieder zur ersten zurück um wenigstens den zweiten Fav-Act meinerseits genießen zu können – „Zeraphine“.

 

Als einzige nicht Elektro-Band an diesem Abend hatten es die 5 Berliner nicht gerade leicht, denn die vorher gut gefüllte Halle leerte sich apprupt und ließ deutlich jüngeres und überwiegend weibliches Publikum zurück. Die ersten Takte des Intros erklangen und gingen nahtlos in den ersten Song des Abends, „die macht in dir“ über. Nach fast 9 Monaten ohne der Zeraphine’schen Livemusik tat es gut, die Song mal wieder zu hören und vor allem die Jungs auf der Bühne zu erleben. Mit dem dritten Song des Abends „i feel your trace“, kam sogar ein länger vermisstes Stück wieder in die Setlist zurück. Aber auch die neuen Lieblinge „niemand kann es sehen“ und „nichts aus liebe“ sowie die alten Klassiker „be my rain“ und „die wirklichkeit“ durften nicht fehlen. Wie so oft, und so auch an diesem Abend wurde von einigen Fans die optische Gestaltung bei „sterne sehen“, in Form von angezündeten Wunderkerzen, in die Hand genommen. Nunja, ich für meinen teil war froh, ein gutes Stück entfernt gestanden zu haben ;o). Der Stimmung tat dies allerdings keinen Abbruch und so wurden auch „ohne dich“, „inside your arms“ und „no tears“ mit voller Hingabe dargeboten – Faszination pur! Zum traurigen und viel zu schnellen Ende wurde passenden Weise „wenn du gehst“ angestimmt und im Saal wurde es bedächtig ruhig. Emotionaler hätte es nicht sein können, so dass das ein oder andere Auge nicht trocken blieb.

 

Noch immer ein wenig ergriffen, mit leichten Müdigkeitserscheinungen bestraft und groggy vom bisherigen Erlebten ergatterten wir uns einen seltenen Sitzplatz in der Lounge und harrten der Dinge, die da kommen würden. Doch da hatten wir die Rechnung nicht mit dem Wirt gemacht *hehe*. „Project Pitchfork“ waren die Headliner dieses Abends und wer sie bereits live gesehen hat, weiß, warum das so ist und vor allem was einen erwartet. Sämtliche Klassiker längst vergangener Alben wurden nur so ins Mikro geschmettert und donnerten regelrecht durch die Halle, dass man es bis nach draußen hören konnte. Eine unbeschreibliche Atmosphäre, und freudig tanzende Fans umjubelten die alten Helden, die sichtlich genauso viel Spaß hatten. Ob nun „k.n.k.a“, „carrion“ oder „existence“ der Saal glich einem Hexenkessel, so dass es mir unmöglich war, eine kleine Verschnaufpause einzulegen. Immer wieder zog es mich zurück um auch meine weiteren Lieblinge „requiem“, „en garde“ und „souls“ und vor allem „timekiller“ zu erleben. Wobei ich zugeben muss, dass Letzteres doch wesentlich genialer im „And One“-Gewand daherkommt. Nach insgesamt zwei Zugaben und nicht enden wollendem Applaus, verabschiedeten sich die Herren um Peter Spilles gegen 2Uhr von der Bühne.

 

Abschließend kann ich nur sagen, dass Gutes zu tun noch nie so schön war ;o)

Vor allem Dank der 12 Bands, die komplett auf Ihre Auftrittsgage verzichtet haben, den ca. 1000 anwesenden Fans und Besuchern, ist es dem Gothic Aid e.V. gelungen, eine beachtliche Spendensumme von 10.000€ einzunehmen und diese dem Kinderhospiz Sternenbrücke weiterzuleiten! Wahnsinn!

 

 

 

 

 

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