Clan of Xymox sind eine Band, die mittlerweile seit fast 20 Jahren bei alten und auch neuen Anhängern der schwarzen Szene für leuchtende Augen sorgt – und das zurecht! Sie schaffen mit Ihrer Musik eine perfekte Mischung aus wavigen Gitarren und verträumt anmutender Elektronik. So kreieren Sie ihren eigenen Stil, der Dank der markanten Stimme von Ronny Moorings dem Ganzen noch das i-Tüpfelchen aufsetzt. Bisher war mir jeglicher Live-Gig der smarten Holländer versagt geblieben, so dass ich nur auf die ebenso vielseitigen Alben zurückgreifen konnte. Als nun Anfang des Jahres wieder nur 2 Live-Auftritte angekündigt wurden, war ich natürlich voller Vorfreude, da ein Gig der Band sogar in meiner Stadt starten sollte – Glück muss man haben ;o).

So fand ich mich am Abend des 11.April kurz nach 20:00Uhr im Berliner K17 ein und harrte der Dinge, die kommen würden, völlig im Ungewissen darüber wie das Ganze live abgehen würde. Für diesen Abend wurden obendrein zwei Supportbands akkreditiert, zum einen die Berliner Band „Unrein“, deren Musikstil sich durch eine Mischung von sanften GothRock-Klängen gepaart mit energischen Electro- fast Tranceklängen, beschreiben lässt; und zum anderen „Firehead“, eine neue Formation der ehemaligen „Marquee Moon“- und „head on Fire“-Membern, die dem guten alten GothRock noch immer zugetan sind ;o). Auch wenn ich sonst gnadenlos den elektronischen Klängen verfalle, so konnte ich mich mit der „Unrein“en Darbietung nur schwer anfreunden, obwohl die 6 dargebotenen Songs ansich nicht schlecht waren. Eher haben mich „Firehead“ an diesem Abend richtig angeheizt und in die perfekte Konzertstimmung für die danach folgenden „Clan of Xymox“ versetzt.

Nach einer kurzen Umbaupause erklang auch schon das Intro und ging nahtlos in den ersten Song des Abends über. Die Anwesende Fanschar wusste dies sofort zu würdigen und organisierte neben ein paar „Xymox“-Rufen eine großflächige Gruppenbewegung *g*. Mit einem Querschnitt durch sämtliche Alben der Bandgeschichte wurden neuere, aber auch ältere Songs dargeboten, die von den anwesenden Fans lauthals umjubelt und durch nicht still stehen wollende Füße begleitet wurden. Eine wahrlich ausgelassene Stimmung und grandiose Atmosphäre, mit denen CLAN OF XYMOX wirklich jeden von sich begeistert und in ihren bann gezogen haben. Sämtliche Klassiker, angefangen bei „cry in the wind“, „jasmin & rose“ und „out of the rain“, aber auch „weak in my knees“ sowie „a day“ wurden ins Mikro geträllert. Man könnte fast sagen die Band rockte sich von einem Titel zum Nächsten und ließ dabei nichts aus. Zumindest fast, denn wer auf ein über 20 Alben & Single starkes Repertoire zurückgreifen kann, bekommt in guten 2 Stunden nun mal nicht alles unter ;o). So konnten wir uns weiterhin über „calling you out“, „she is dangerous“, „no words“ und „farewell“ freuen, ehe mit „there’s no tomorrow“ auch schon der elfte und vorerst letzte Song des Abends angestimmt wurde.

Nachdem die Jungs und Mädels die Bühne das erste Mal verlassen hatten, wurden sofort die „Zugabe“-Rufe gen Bühne geschmettert, und auch das mittlerweile gut angeheiterte Duo neben uns hinterließ klingelnde „Xymox“-Rufe in unseren Gehörgängen. Die Band verstand genau wonach es dem Berliner Publikum lüsterte und kehrte für drei weitere Songs, unter anderem mit „muscoviet mosquito“ und „stranger“ auf die völlig eingenebelte Bühne zurück. Zwei der älteren Songs, die noch mal die Begeisterung für die wahrlich charismatische Band rund um Frontmann Ronny Moorings hochkochen ließ. Der nicht enden wollende Applaus eröffnete für weitere Zugabe den Blick auf die Bühne, als Ronny die ersten Takte zum David Bowie Klassiker „heros“ anstimmte – Faszination pur! Das 1986er „louise“ bildete für mich den perfekten Abschluss eines lang erwarteten Konzerterlebnisses.

Wer weiß, vielleicht kann ich mich beim nächsten Besuch ja auf weitere Lieblingssongs, wie zum Beispiel „back door“, „number one“ oder „spezial friends“ freuen, die ich an diesem Abend ein wenig vermisst habe ;o). Aber eins ist sicher: beim nächsten Gig bin ich wieder dabei!