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Vorliebe / nebst / Verlangen ...
 
 
VNV Nation auf „Faith, Power & Glory“-Tour 2009
 
Berlin vs. Magdeburg

 

Kaum veröffentlichte das Neuwerk Musik Management die 2009er Tourdaten von VNV NATION, stand für mich fest: da muss ich hin! Als wenig später auch noch bekannt wurde, dass kein Geringerer als ROTERSAND den dauerhaften Support sowie FROZEN PLASMA und SOLAR FAKE den zweiten Support bestreiten würden, war dies für mich wie ein sechser im Lotto. Eine gelungene Tanz bringende Mischung vom Feinsten.

Schnurstracks wurden nicht nur die Konzerttixx für Magdeburg und somit SOLAR FAKE als Support geordert, sondern gleichzeitig die Bahntickets und Hotelübernachtung gebucht, um nicht noch den stressigen Heimweg zu haben und einen wundervollen Abend im Kreise der Liebsten (Nina, Nadine und Dennis *g*) zu verbringen. Die Geldreserven waren für’s Erste verbraucht -wenn auch gut angelegt *g*-, so dass ich zumindest die nächste Gehaltszahlung abwarten musste, um mir auch das Ticket für den Tourstop einen Tag vorher am 25.09. im Berliner Postbahnhof zu sichern. Doch diese Rechnung hatte ich ohne die Fans gemacht. Noch ehe der Monat rum war, kam bereits die Nachricht, dass der Postbahnhof restlos ausverkauft sei ;o(. Anscheinend sollte ich, zum widerholten Male, nicht in den Live-Genuss von FROZEN PLASMA kommen … Doch wie es der Zufall wollte, fand ich, Dank des VIP-Nation-Forums noch einen kurzfristig verhinderten Menschen, der mir sein Ticket (wohlbemerkt zum Originalpreis! Danke nochmals dafür!) vermachen und mir somit meinen Wunsch erfüllen konnte. Wobei, dass es nun letztendlich von Seiten der Band her doch nicht klappte, konnte keiner auch nur ansatzweise erahnen …

Was für die einen Leid, das für die anderen Freud! Dadurch das FROZEN PLASMA die zweite Tourhälfte leider komplett canceln mussten, wurden SOLAR FAKE als würdiger Vertreter auf die Bühne gesetzt, so dass ich nun zwei Tage infolge ein Konzertwahnsinn vom Feinsten erleben sollte/durfte. Nach einem mehr als überpünktlichen Feierabend (*hust*) ging es mit schnellen Schritten nach Hause, welches gottseidank nur knappe 200m vom Postbahnhof entfernt liegt. Somit war es für mich möglich, binnen 15 Minuten die Alltagskluft ab- und die Feierklamotten anzulegen und mich flinken Fußes zum Postbahnhof zu begeben, um pünktlich zum Einlass vor den Türen zu stehen. Kaum im Innern angekommen, suchte ich mir ein freies Plätzchen linkerhand der Bühne und harrte der Dinge die da kommen würden. Pünktlich um viertel vor 7 erhellten die Lichter und Frank betrat die Bühne, um den ersten Song des Abends „hiding memories from the sun“ anzustimmen, damit auch Sven auf selbige Bretter treten konnte. Das Publikum, nur zu 1/3 anwesend und vor der Bühne verteilt, zeigte sich doch sehr verhalten und ließ die Stimmung noch etwas im Keller. Selbst mit „stigmata rain“ konnten SOLAR FAKE nur wenige Leute mitreißen, was der Sache weder sachdienlich noch irgendwie gerechtfertigt war. Schade schade, hatte ich die Berliner bisher Konzertfreudiger im Gedächtnis! Erst nach der Clubsingle „the shield“, welche als 5. Song ins Rennen geschickt wurde, taute die Masse etwas auf, so dass hier und da einige wippende Hüften und klatschende Hände zu erspähen waren. Selbst mein wohl liebster Song des Debutalbums „broken grid“, das Radiohead-Cover „creep“, wurde nicht so gefeiert und umjubelt wie es sich eigentlich gehört hätte. Nun gut, man sagt oft: „Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht“, aber sollte man wirklich so weit gehen und dies auf die Musik umlegen? Ich denke nicht! Die musikalische Stilrichtung, die SOLAR FAKE eingeschlagen haben, war bisher noch nie so dagewesen. Elektronische Klänge mit weniger verzerrten und somit gut verständlichen Gesang, fein abgerundet durch Sven’s einzigartige Stimm- bzw. Klangfarbe und seiner charismatischen Ausstrahlung, sobald er die Bühne betritt. Ein Stillstehen ist im Grunde gar nicht möglich, und dennoch war die anwesende Masse mehr als schwerfällig in Gang zu bringen.

Wenigstens taute die Masse beim Folgeact ROTERSAND etwas mehr auf und Dank der persönlichen "Tanzkontrolle" des roten Sandsängers in den Besucherreihen war buchstäblich ein Silberstreif am Horizont zu erkennen – die Masse setzte sich in Bewegung! Rascal hüpfte über die Bühne und wusste zu animieren. Eine bunte Mischung an Songs der Alben „truth is fanatic“, „1023“ und „welcome to goodbye“ fanden den Weg auf die Setlist und boten, angefangen mit „almost violent“, „lost“ und „dare to alive“ einen perfekten Einstand. Charmant witzige Ansagen und Überprückungspausen von Frontmann Rascal hielten die Fans bei Laune und schafften die notwendige Zeit um einmal tief Luft zu holen, ehe es mit geballter Ladung weiterging. So wurde uns Anwesenden ein Einblick aufs neue, erst im Oktober veröffentlichte Album „random is resistance" gewährt und „bastards screaming" dargeboten. Gut, zu meinen Favoriten gehört dieser Song leider nicht und ich ziehe nahtlos die Vorgängerstücke vor, und freute mich daher eher über „merging oceans" und „electronic world transmission" vom 2003er Erstlingswerk, zumal "electronic world transmission" im SITD-Remix dargeboten wurde und somit etwas Besonderes an diesem Abend war. Abgerundet wurde dieser Ohrenschmaus durch den Knaller „exterminate annihilate destroy“ und dem nicht minderen Ohrwurm „undone“ – beides stark favorisierte Songs meiner privaten Lieblingsplaylist ;o). Besser hätte der Abschied der 3 roten Sandmänner nicht sein können.  

Der Postbahnhof, der zu diesem Zeitpunkt schon mehr als gut gefüllt war, schien förmlich aus den Nähten zu platzen, als wenig später die überdimensional große LED-Leinwand mit den Worten „Faith, Power & Glory“ nacheinander aufleuchtete. Sämtliche, noch im Vorraum oder der Raucherlounge Verbliebenen strömten ins Innere um die Show von Anfang an zu geniessen. Weit und breit war kein freies Plätzchen mehr zu sehen und auch an ein rankommen an die Bar im hinteren Bereich, war nichtmal ansatzweise zu denken. Bereits nach dem Auftakt „pro victoria“ ließ die Masse den Applaus kaum abebben und verzögerte somit den Start von „tomorrow never comes“. Ronan hatte sichtlich Spaß auf der Bühne und wirbelte ständig hin und her, wobei ihm hierbei miemals die Puste auszugehen schien. Auch die Knaller und Lieblingssongs meinerseits „testament“, „darkangel“, „further“, „chrome“, und „homeward“, haben ebenso wenig auf der fast 20 Song starken Setlist gefehlt, wie „the great divide“, „illusion“ oder auch „the farthest star“ und das i-Tüpfelchen „nemesis“. Weder für mich noch die anderen Anwesenden gab es ein halten und stillstehen. Zu sehr lockten die Beats! Ronan, sichtlich begeistert von der enormen Resonanz schien fast fassungslos, als die lauten VNV-Rufe der Fans nicht erebben wollten. Eine grandiose Stimmung, wie ich sie zuvor nur auf dem diesjährigen Blackfield-Festival erlebt hatte – allerdings ebenfalls bei VNV Nation ^^. Auf diesem Wege sicherten wir uns insgesamt 3 Zugabenblöcke mit jeweils 2 Songs, so dass u.a. „standing“, „solitary“ und „beloved“ zum Besten gegeben wurde, ehe mit „perpetual“ das Ende eingeläutet wurde. Was soll ich sagen: „let there always be never ending light” … bloß gut, dass ich am Folgetag nochmals in den Genuss dieses grandiosen Feelings kommen würde …

Mein Fazit des Abends:

Nach 4 Stunden Dauertanzen, waren meine guten Boots reif für die Abfallverwertung – glatter Durchbruch der Sohle … man kann so wohl ruhigen Gewissens sagen, Mr.Harris schafft alles ^^ … und Magdeburg stand auch noch auf dem Programm ;o)

2.Tag:

Zur Mittagsstunde erst erwacht, ging es für mich gemächlich ans Tasche packen, denn in knappen 3 1/2 Stunden sollte der Zug gen Magdeburg losrollen. Als wenige Minuten vor 17 Uhr auch Nina am Bahnhof eintraf machten wir uns auf den Weg zu unserem Hotel, dass praktischer Weise direkt nebenan lag. Schnell alles abstellen, umziehen und zur Einstimmung den MP3-Player mitlaufen lassen und weiter gings zum PizzaHut. Den knappen Zeitplan im Nacken trafen wir wenigstens auf einen kulanten Kellner, der -nach einem dezenten Hinweis unsererseits- doch etwas schneller die Bestellung aufnahm und lieferte, und fanden uns so eine gute Stunde später bereits vor der Magdeburger Factory. Kurzer Hand suchten wir uns ein schönes Plätzchen vor der Bühne um an diesen Tag den Auftritt von SOLAR FAKE etwas besser aussehen zu lassen. Nochmal so wenig Stimmung wie am Vortag sollte es nicht geben!

Doch hingegen des Vortags gestalltete sich das von Beginn an anders. Es waren ausreichend SOLAR FAKE begeisterte Mitmenschen angereist und diese wussten wie Stimmung geschrieben und zelebriert wird. So wurden die selbst dort wieder auftretenden Boxenprobleme näckig kommentiert, überspielt und freudig ins Gesamtkonzept der Darbietung eingearbeitet. Als das Wunderwerk der Technik den zweiten Song „stigmata rain“ partout nicht starten wollte, wurde kurzerhand „sometimes“ an diese Stelle gesetzt. Eine rund um gelungene Darbietung, die wenigstens in Magdeburg auch als diese erkannt und honoriert wurde – es geht doch ;o).

Diese gute Stimmung setzte sich auch bei ROTERSAND fort, wenn auch der Ton gegenüber dem Vortag in Berlin arg lasch abgemischt wurde. ROTERSAND müssen krachen und laut sein! Der an diesem Tag gebotene, viel zu leise Wischiwaschi-Sound lässt den Funken nur schwerlich überspringen, egal wieviel Entertainmentpotential noch von Seiten der Bühne verströmt wird. Aber wenn man beim merklich überforderten Barpersonal mind. 30min (und das ist KEIN SCHERZ!!!!) auf seine angestrebte Getränkebestellung hoffen muss, verpasst man so Einiges! Von dem 45-minütigem ROTERSAND-Set hab ich nur die ersten und die letzten 2 Songs mitfeiern können -> "Danke" an die Inkompetenz *nörgel* (sorry, aber ich war darüber echt angepi****t).

Was die Partystimmung bei VNV NATION anging, könnte man im nachhinein eigtl. von keinem Unentschied reden. Auch hier wollten die unzähligen „VNV“-Rufe nicht verebben, als ob die Fans die Band auf Händen tragen würden. Die Belohnung fiel auch hier in Form von 3 Zugaben aus, die erst kurz vor 1 Uhr Nachts ihr Ende fanden.

Würde ich einen Gesamtvergleich anstreben, so hat Berlin bei SOLAR FAKE eher versagt und den Punkt nur bei ROTERSAND geholt. Magdeburg hingegen konnte nur beim bzw. mit der Stimmung beim SOLAR FAKE Auftritt punkte. VNV NATION konnten sowohl hier und dort auf ihre Fans zählen. Im Gesamtfazit sehe ich doch eher vereinzelte Nuancen pro Berlin (und contra Magdeburg) die den Ausschlag geben würden. Sprich: Berlin 1+ mit Bienchen, Magdeburg nur ne glatte 1 ohne Sonderstatus ;o). Als Negativerlebnis bleibt mir nur das Barpersonal, sowie die maßlos überfüllte Halle im Gedächtnis. Der Arbeitsplatz für die Ton- und Lichttechniker ist, anders als in früheren Jahren, viel weiter nach vorn gewandert und hat der großen Bar Platz gemacht. Der Platz zum Tanzen und Konzert geniessen ist dem zum Opfer gefallen, so dass weder die Leute, die gen Ausgang streben vorbei kommen, noch die dort Stehenden in Ruhe dem Treiben auf der Bühne folgen können. In meinen Augen wäre es sinnvoller, die Bar in den Vorraum, im Bereich der Garderobe unterzubringen. Das schafft Platz und weniger Gedränge bei solch überfüllten Veranstaltungen *meine Meinung*. Ob und Wann es mich wieder in die Factory verschlägt – ich weiss es nicht!

Dennoch gilt mein Dank all denen, die mir diese beiden Tage unvergesslich gemacht haben ;o)

Wenn ich nun in weiser Vorraussicht dem ONE BY ONE - Festival nächsten Sommer entgegensehe, frag ich mich ernsthaft wo und wie die Fanmassen zufrieden gestellt werden wollen. Vorallem betreffend dem "Open Air-Areal des Postbahnhofes in Berlin ... wenn da noch ne Bühne hin soll, glaub ich kaum das auch nur annähernd Platz für Fans und Begeisterte vorhanden sein wird. Und für eine nächste Tour sollten dringend größere Clubs avisiert werden! Dieses extreme ölsardienenfeeling im Postbahnhof und in der Factory waren zum Haare raufen! Die stickige Luft hätte man schneiden und meistbietend verkaufen können ... Frischluft war Mangelware, Platz war so gar nicht vorhanden und der Gemütszustand von den Besuchern senkte sich minütlich gen null.
 
Also für Folgeveranstgaltungen wär so Einiges verbesserungswürdig und zu berücksichtigen - Seitens der Fans und der Veranstalter! Aber zusammengenommen war's nen grandioses Wochenende voller Euphorie und einem extrem schmerzendem Herzen, den Rest der Tour nicht mehr dabei sein zu können *verdammt*
 
 
 
 Hier noch die Setlist(en):
:::
pro victoria
tomorrow never comes
testament
darkangel
further
sentinel
chrome
the great divide
illusion
homeward
the farthest star
in defiance
nemesis
-------
standing
joy
-------
still waters

solitary
-------
beloved
perpetual

Dauer: 2:08
 
 
    
 
 
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