Entlang der  Ostseeküsten ...

 

Pfingsten 2005 war es wieder soweit und ich durfte in den Genuss meiner zweiten Kreuzfahrt kommen.
Diesmal haben wir uns als Ziel eine Ostsee-Kreuzfahrt ausgesucht, die uns in die wichtigsten Hafenstädte entlang der Ostseeküste bringen sollte.

 

Bremerhaven (Deutschland) -> Gdynia (Polen) -> Riga (Lettland) -> Tallinn (Estland) ->

      St.Petersburg (Russland) -> Helsinki (Finnland) -> Stockholm (Schweden) ->

    Kopenhagen (Dänemark) -> Arendal (Norwegen) -> Bremerhaven (Deutschland)


Vor lauter Aufregung konnte ich in der Nacht vor unserem Starttag, dem 7.Mai 2005, überhaupt nicht schlafen und war dementsprechend total übermüdet in den Bus gen Bremerhaven eingestiegen, wo unser „fahrendes Hotel“, die „TS Maxim Gorky“ auf uns wartete. Die schier endlos lange Fahrt fand erst nach knappen 7 Stunden Busfahrt im verregneten Bremerhaven ein Ende und entliess uns Fahrgäste in die große Abfertigungshalle am Columbuskai, wo wir nochmals knappe 2 Stunden anstehen mussten um an Bord gehen zu dürfen – nunja, knapp 500 Gäste einzuschiffen dauert eben seine Zeit *g*.


Pünktlich um 19 Uhr legte unser Zuhause für die nächsten 2 Wochen ab und führte uns in der Nacht durch den Nord-Ostsee-Kanal und den darauffolgenden Tag durch die Ostsee in Richtung Polen, wo wir Montag morgen gegen 9 Uhr in der Hafenstadt Gdynia anlegten. Hier stand uns nun offen einen Ausflug in das 2 Stunden entfernte Danzig anzutreten oder auf eigene Faust durch Gdynia zu bummeln. Da wir alle nicht an den architektonisch interessanten Häusern in Danzig interessiert haben, und etwas anderes sieht man in Danzig nicht wirklich *g*, haben wir den Stadtbummel vorgezogen. Doch leider wurde unsere Vorfreude ein wenig getrübt; denn so wie Gdynia auf div. Ansichtskarten abgebildet wurde, sah es bei weitem nicht aus. Der Containerhafen, der unsere Anlegestelle war, war teilweise mit abbruchreifen Lagerhallen bestückt und auch der gut 30-minütige Weg ins Stadtzentrum führte über holprig asphaltierte Strassen und vorbei an meist mehr als baufälligen Wohnhäuser... ;o( ... Nach guten zwei Stunden Stadtbummel, der uns wenigstens guten Wodka und eine 49cent-teuere Sonnenbrille einbrachte, machten wir uns auf den Rückweg zum Schiff, welches uns pünktlich um 13 Uhr an Bord zurück und zum Mittagessen erwartete.

 

Während wir uns beim Mittagessen mehr an dem köstlichen Obst- und Salatbuffett satt aßen, als an den eigentlichen Hauptgerichten, fuhren wir bereits weiter in Richtung Lettland, wo wir am darauf folgenden Nachmittag die Stadt Riga besuchen wollten. Dort am 10.Mai angekommen wurden wir von nasskaltem, ungemütlichen Wetter empfangen, dass einem den Stadtrundgang bis hin zur Besichtigung der alten Stadtschlossmauern und Kirchen so richtig vermiesen konnte. Das wohl einzigste schöne Bild an diesem Tag konnten wir, Dank des aufwendig restaurierten Hauses der ehemaligen grössten Gilde der Stadt machen, dessen rote Backsteine und aufwendigen Verzierungen eher an eine Kirche oder ein Rathaus erinnerten, als alles andere. Frohen Herzens, dass wir nach 2 Stunden wieder im warmen Bus gen Schiff saßen, war für mich der Urlaub schon fast gelaufen, ehe er überhaupt begonnen hatte. Auch hier in Riga waren links und rechts entlang der Strassen mehr baufällige und unrestaurierte Häuser und Fabriken zu sehen, welche die Stadt an ein herunter gekommenes Industrieviertel erinnern liessen. Das ganze dramatisch schuldbewusst von der Reiseführerin kommentiert, dass die sowjetische Besatzungsmacht damals alles zerstört habe. *seufz* Um Klagenlieder zu hören wie schlecht doch alles war, war ich eigentlich nicht auf dieser Stadtrundfahrt :o(  und auch nicht um dieses oder jenes unrestaurierte Barock- oder Jugendstilhaus zu sehen, welches sich alle 3 (!) Häuser wiederholte.


Pünktlich um 18 Uhr zurück an Bord, ging es auch schon weiter gen Nordosten, wo wir am darauf folgenden Nachmittag in der Landeshauptstadt Estlands, in Tallinn, eintreffen sollten. 


Die vergangenen zwei Tage noch immer im Gedächtnis, erwartete ich ein ähnlich schlimmes Stadtbild von Tallinn, doch schon bei der Einfahrt in den Hafen zeichnete sich ein Lächeln auf mein Gesicht, als ich die finnischen Fähren am gegenüberliegenden Kai sah. Prompt schnappte ich mir die Reiseroute samt Landkarte und stellte fest, das Tallinn und Helsinki gar nicht so weit auseinander lagen. Bei der wenig später gestarteten Stadtrundfahrt wurde diese Vermutung bestätigt, in dem uns die Reiseleiterin erzählte, dass es Gang und Gebe sei, dass die Finnen, Dank der Schnellfähren, binnen 70 Minuten in Tallinn ankommen um hier Ihre wöchentlichen Einkäufe zu tätigen, da die Lebenshaltungskosten in Skandinavien ja doch um einiges höher sind. Clever!

 

 

Zuerst führte uns der Bus in die so genannte Oberstadt, wo noch heute auf dem Domberg die fast intakte Befestigungsanlage, samt dem letzten Pulverturm, der „dicken Margarethe“ zu bewundern ist. Direkt hinter den Stadtmauern gehalten, führte uns der Rundgang zum heutigen Parlamentgebäude und dann zur „Alexander Newsky Kathedrale“, welche mit ihren fünf Zwiebeltürmen bereits vom Schiff aus zu sehen war – ein wirklich schöner Anblick. Kein Wunder also, warum sich sämtliche Botschaften in der Oberstadt niedergelassen haben ;o). In mir stieg kurzfristig die Frage hoch, warum und wie es Estland schaffen kann, die wichtigen Kulturgüter zu restaurieren und in das moderne Stadtbild zu integrieren und die vorher besuchten Städte nicht, hatten doch all diese ehemaligen Ostblockstaaten das selbe Schicksal erlitten - naja, egal ! Tallinn ist wirklich eine wunderschöne und saubere Stadt die nicht nur den Touristen einiges zu bieten hat. Man bedenke allein nur an das alljährliche Musikerfest im Lazienski-Park und an den Eurovision Songcontest, der noch vor wenigen Jahren in dieser Stadt stattfand.



Wieder in der Unterstadt angekommen, führte uns unser Rundgang zum Schloss Katriorg (Schloss Katharinental), welches damals als Sommerresidenz der russischen Zarenfamilie diente und heute ein Museum darüber beherbergt. Aber man muss schon sagen, die (ehemaligen) Russen sind schon ein schräges Volk... Als die Schlossbesichtigung anstand, gewährten sie einigen aus unserer Reisegruppe keinen Zugang, da diese nicht bereit waren ihre Jacken abzulegen – kein Wunder, wenn diese doch der einzigste Aufbewahrungsort für die Pässe und anderen wichtigen Dokumente war *hmpf*. Die englischen Wortfetzen schon zurecht gelegt und mit einem mürrischen Blick behaftet, warum ich mein mein Sportjäckchen auf keinen Fall ablegen würde, wurde ich mirnichts dirnichts durchgewunken - komisch, ist Jacke also nicht gleich Jacke? Während unsereins sich also diverse Ölgemälde, Uhren und Vasen im alten Design anschauen mussten, konnten sich die anderen in der Frühlingssonne auf der Parkbank verwöhnen lassen. So ein Mist aber auch *grummel* ... *gähn*

Völlig geschafft von der vielen frischen Luft ging es gegen 19 Uhr wieder Richtung  Hafen zum Schiff um pünktlich in Bord zu sein, wenn es 20 Uhr hiess „Leinen los“ gen St.Petersburg.  

 

Nach knapp 193 Seemeilen und 14 Stunden Fahrt passierten wir gegen 10 Uhr morgens die Passage mit der Festung Kronstadt, welche vom Zaren Peter I. um 1700 als Marinestützpunkt und zum Schutz der Hauptstadt (St.Petersburg) errichtet wurde, und die Insel samt ihrer Befestigungsanlage und zich Munitionsdepots den Besten Schutz vor Angreifern sicherte – es kam einfach niemand vorbei, der nicht auch vorbei durfte. Hätte es die Reiseleitung an Bord nicht versäumt uns Passagieren mitzuteilen wann genau wir denn an Kronstadt vorbei fahren würden, wäre der Grossteil von uns 500 Mann sicher nicht so immens sauer gewesen, wie es der Fall war. Klar, so’ne Sehenswürdigkeit sieht man ja auch alle Tage wieder - kein Problem!  Gegen 13 Uhr endlich am St.Petersburger Containerhafen angekommen, wurden wir von einer russischen Blaskapelle gebürtig begrüßt – na ja, wer drauf steht *schulternzuck*.

 

 

 

 

Nach einer akribisch genauen Pass-, Taschen- und Personenkontrolle durften wir schliesslich von Bord gehen um zu den Bussen zu gelangen, die uns kurze Zeit später zum knapp 2 Stunden entfernten Peterhof bringen sollte, dem „russischen Versailles“. Das wohl grösste Prunkstück dieser Sommerresidenz der Zarenfamilie ist die „goldene Kaskade“, ein 400m langer Kanal der direkt in die Ostsee mündet und mit unzähligen Wasserspielen und Fontänen verziert bzw. bestückt ist. Ein ausführlicher Rundgang durch das Palais und den dazugehörigen Garten verschlangen gute 4 Stunden in brütend heisser Nachmittagssonne *puh* aber wenn man schon mal 80€ pro Person bezahlt um von Bord gehen und diesen Ausflug machen zu dürfen, dann erfreut man sich auch an den über 150 Wasserspielen und den diversen prunkvollen Sälen im Schloss. Auch wenn überall alles aufwendig restauriert und wiederhergestellt wurde um den Touristen einen Anreiz zu geben das Land zu besuchen, so wird man von diesem übermässig „goldenen“ Anstrich einfach nur überrollt, so dass es nicht mal mehr schön wirkt, sondern nur noch erdrückend. :o( 

 

 

Nachdem wir gegen 18 Uhr auch das letzte Eckchen nebst Fontäne besichtigt hatten, ging es zurück zum Bus, damit auch ja jeder Passagier pünktlich zum Abendessen an seinem Tisch saß. Durch die Mittlerweile 2-stündige Zeitverschiebung endete dieser Abend bereits um 23 Uhr, obwohl es „daheim“ grad mal 9 Uhr gewesen währe, aber die frische Seeluft macht einen halt müde *g*. Am nächsten Morgen, der auf Grund der Nähe zum Nordpol bereits gegen 4 Uhr begann, ging es bereits halb 9 zu unserem zweiten Landgang von Bord, da diesmal eine umfangreiche Stadtrundfahrt durch St.Petersburg nebst Besichtigung des Katharinenpalastes geplant war, welcher durch das wieder intakte Bernsteinzimmer als Touristenmagnet schlechthin galt. War uns am vorherigen Tag der Wettergott gnädig gewesen mit viel Sonnenschein und keiner Wolke am Himmel, so war er's an diesem Tag ganz und gar nicht. Nasskalte Winde peitschten uns bei knappen 12 Grad um die Nase und ein jeder Stop des Busses, um Fotos zu machen wurden zur Qual, Regenschirm raus, Regenschirm rein. Von den rutschigen Gummitreppen ganz zu schweigen, die für unsere älteren Mitreisenden Zusehens zum Ausrutsch-Problem wurden. Egal wo wir vorbei fuhren, ob an dem Schlossplatz, wo einst 1917 die Oktoberrevolution begann, an der Blutkirche (auch Auferstehungskathedrale genannt), die genau an der Stelle erbaut wurde, wo Zar Alexander II. durch ein Bombenanschlag starb oder an der Admiralität, welche die größte und erste Werft war, das triste Wetter trug nicht gerade dazu bei, diese Sehenswürdigkeiten bewundern zu können.

 

Obwohl, gutes Wetter hätte in diesem Falle auch nicht wirklich geholfen, denn so wie die Russen ihr St.Petersburg beschreiben, gar als wunderschöne Großstadt loben und hervorheben, ist diese Stadt absolut nicht. Auch hier etliche heruntergekommene Wohnbauten und nur vereinzelt hier und da ein restauriertes Haus, wenn es einem Neureichen gehörte, der das nötige Kleingeld hat. Als es dann noch weiter zum Anlegeplatz des legendären Panzerkreuzers Aurora ging wurde unser Bus durch ein tristes und langweiliges Industrieviertel gelotst, angeblich um dem regen Verkehr aus dem Weg zu gehen, aber wohl eher um auch hier wieder Trauerlieder anzustimmen wie sehr die ehemalige Sowjetunion dieses Land und diese schöne Stadt herunter gewirtschaftet hatte.

Während wir uns weiterhin diesen Beschwerdeliedern hingeben mussten, fuhr uns der Bus zur Haseninsel, wo die Peter- & Paul-Festung auf nebst deren Kathedrale auf uns wartete. Das Besondere an dieser, einer von mehreren 100 Kathedralen in ganz St.Petersburg war, das einzig und allein in dieser die Gebeine der verstorbenen Mitglieder der Romanov-Zarenfamilie aufbewahrt wurden, nunja, alle bis auf die von Anastasia, die ja noch immer als verschollen gilt. Während alle Insassen des Busses ausstiegen um sich auch diese Sehenswürdigkeit nicht entgehen zu lassen, blieb ich im Bus zurück und fragte mich, wann diese Alptraum-Rundfahrt endlich zu Ende sein würde. War ich doch sonst vom Reisen allgemein und fremden Städten immer immens begeistert und angetan - doch hier war dies das komplette Gegenteil. Dazu kam, dass die russische Münzanstalt genau gegenüber der Peter- und Paul-Kathedrale ihr Zuhause hatte, und da ich nun als letztes touristisches Wesen im Bus geblieben war, wurde ich von den Sicherheitsbeamten aus der Ferne beäugt, als ob ich sie ausspionieren wollte. Sicher doch, weil nen Rubel auch soviel wert ist...

 

 

Kaum hatten wir diesen letzten Stop hinter uns gebracht, ging die Stadtrundfahrt weiter zum knapp 25km südlich gelegenen Katharienenpalast (Zarskoje Selo, übersetzt: Zarendorf), welcher einst und nun auch wieder das legendäre Bernsteinzimmer beherbergt(e). Der immer noch anhaltende Regen liess uns im Bus verharren, bis wir zum Eingang des Palastes geführt wurden - eine Aussenaufnahme war so natürlich nicht möglich und auch innen herrschte striktes Blitzlicht-Foto-Verbot. Besonders im „chinesischen Zimmer“, welches fast gänzlich in schwarzen Tönen gehalten war und wertvolle Schätze aus der damaligen Ming-Dynastie bereit hielt. Noch heute frage ich mich wieso dies verboten war, bzw. wo oder wieso denn so ein Blitzlicht den Vasen etwas antun könnte *verwirrt schau*, aber naja ... Ebenfalls „nett“ waren die Absperrseile, die mit einer Alarmanlage ausgestattet waren, welche, sofern man diese auch nur leicht berührte, gleich nervige Töne und das Sicherheitspersonal auf den Plan rief. Wenn dann nun pro Raum eine Reisegruppe a 20-30 Mann durchgeführt wird, jeder was sehen will bzw. soll, und der Gang nur knapp 1m breit ist, kann man sich sicher vorstellen wie oft der Alarm losschrillte und die zutiefst genervten Aufseherinnen auf den Plan rief. Gut, vielleicht war es auch nicht die feine englische Art von mir, demonstrativ mein Schlüsselband aus der Tasche hängen zu haben *hust* aber ein bisschen „Spass“ musste eben ab und zu auch mal sein *zwinker*, besonders da auch diese Schlossführung eher eintönig und monoton abgehalten wurde.

 

Es ging durch das „grüne Zimmer“, welches öfter für kleine Bankette hergerichtet wurde, weiter zum Jagdzimmer des Zaren, welches ganz aus Holz getäfelt war bis hin zum „erotischen Zimmer“ der Zarin Katharina – tja, sie wusste eben schon damals was sie wollte. Als wir uns dann dem angepriesenem Glanzstück des Palastes näherten, dem Bernsteinzimmer, fingen wieder die bekannten „Trauerlieder“ an wie schwer es Russland doch gefallen ist heutzutage noch guten Bernstein zu bekommen und das dies alles nur durch europäische, meist deutsche Spenden möglich war.  Ahja, na wir müssen ja Geld haben ... denn 4-5 Millionen Euro wurden allein in den letzten 4 Jahren dafür ausgegeben - toll. Nach all diesen Informationen erwartet man schon etwas grandioses ... doch ich war irgendwie enttäuscht; viel Lärm um Nichts. Das Bernsteinzimmer ist nicht mehr als ein vielleicht 4*5m grosser Raum, der ringsum nur mit Bernstein gepflastert ist, bis auf 4 „preussische“ Bilder, rund 20*30cm gross, die links und rechts an den Wänden hingen. Absolut überladen, erdrückend und unschön. Ohne Reiz oder interessantem Erscheinen. Kurz gesagt: ein Reinfall auf ganzer Linie :-(.

 

Nachdem der Rundgang nach langen anderthalb Stunden Rutschpartie und einigen Balanceschwierigkeiten, auf Grund der rutschigen OP-hauben die als Schuhkondome genutzt wurden, endlich vorbei war ging es nach einem Mittagsmenü (welches um halb 3 Uhr nachmittags stattfand) samt Bus wieder zurück zum Schiff. Leider war dieser durch den Dauerregen mittlerweile durchgeweicht und beduschte somit den ein oder anderen Gast, wenn er um die Ecken bog *na danke* als ob wir nicht schon selbst vom Regen bis auf die Haut klitschnass waren ;o(.  Pünktlich kurz vor 18 Uhr wieder am Containerhafen und unserem Schiff angekommen, wurde noch mal der Souvenierladen begutachtet und das ein oder andere Mitbringsel gekauft. Für mich fiel eine Alkoholminiatur ab, die eigentlich gar nicht verkäuflich war *hehe* mein Dackelblick bewirkt manchmal eben doch Wunder *lach* - wenigstens ein was Gutes an diesem Tag.

 

Als pünktlich um 19 Uhr die Auslaufmelodie aus den Bordlautsprechern erklang, sah ich mit einem Lächeln unserem nächsten Zwischenstop entgegen - der finnischen Hauptstadt Helsinki. Auch wenn uns die nordische Sonne auch hier bereits um 4 Uhr morgens aus den Federn holte, so sollte sie uns doch den ganzen Samstag Gesellschaft leisten. Kurz nach 8 Uhr legte unser Schiff im Hafen an und die Mannschaft liess uns ausschiffen um zu den bereits wartenden Reisebussen zu entlassen, die uns durch ganz Helsinki auf Erkundungstour bringen sollten. Kaum waren alle Insassen im Bus verstaut, ging es auch schon zur ersten Sehenswürdigkeit, dem weissen Dom zu Helsinki, welcher von den Einheimischen liebevoll "Helsingin Tuomiokirkko" genannt wird *g*. Auch wenn die Sonne eigentlich in einem ungünstigen Winkel zum Dom stand und alle Fotoversuche mit Dunkelheit bestrafte, gelang mir doch noch ein netter Schnappschuss samt einer kleinen Lichtspiegelung *hehe* die Sonne mochte mich anscheinend *g*

 

 

 

Nachdem ich mich mehrmals die 58 Stufen hinauf und wieder runter gequält hatte um einen kleinen Überblick über die Umgebung zu erhalten und Fotos zu machen, durfte ich feststellen, dass unsere weniger gut laufenden Reisegäste die seitliche Auffahrt raufgestiegen kamen, die bei weitem nicht so steil verlief, wie diese Treppe *hmpf* ... aber was solls ... etwas Sport schadet ja nicht *lach*.

 

Kurz nachdem die nächste Reisegruppe unseres Schiffes am Dom angekommen war, trommelte uns der Fahrer zusammen, dass es zum nächsten Halt gehen würde. Die Stadtrundfahrt lotste uns vorbei an der Finlandia Hall, dem Esplanade Park bis zur "Temppeliaukio Church", der Felsenkirche. Diese Kirche, komplett in den Granitfelsen eingebaut und mit einem riesigen Kupferdach bedeckt, wurde 1969 zum ersten Mal eröffnet und beherbergt heutzutage auch das ein oder andere Rockkonzert, wie uns die Reiseleiterin mitteilte. Da gerade zu unserer Besuchszeit eine Chorprobe anstand, konnten wir uns sogar von dem Klang in dieser Kirche überzeugen - wunderbar! Das muss ein wahrlich tolles Erlebnis sein, dort ein Konzert veranstalten oder auch miterleben zu dürfen.

 

Insgesamt gesehen finde ich, dass Helsinki eine wunderschöne Stadt ist. Die vielen kleineren Parkanlagen und mittendrin grosse und kleine Granitbrocken, oder gar Häuser, deren Grundmauern zum Teil aus diesen Granitfelsen bestehen - Wahnsinn. Nirgends hab ich bisher so etwas gesehen, wo sich Natur und Stadtbild so eng aneinander reihen. Selbiges Erscheinungsbild merkt man besonders im Sibelius-Park, welcher zu Ehren des finnischen Komponisten Jean Sibelius mit einem Denkmal ähnlich einer grossen Orgelpfeiffe ausgestattet wurde. Allgemein sind die Finnen ja ein sehr musikalisches Völkchen - wie man ja an den vielen guten finnischen Bands erkennen kann *rofl*.

 

 

Unser Busfahrer fuhr uns dann zurück ins Stadtzentrum zur Hafenmündung und der alten Markhalle am Fusse selbiger. Hier war ein reges Treiben angesagt, da die einheimischen Fischer vom Boot weg ihren frischen Fang unter die Leute brachten. In der Markthalle konnte ich dann noch 3 weitere seltene Alkoholminiaturen erhaschen, bevor wir selbst noch gute eine halbe Stunde durch Helsinki liefen um dann den Weg zurück zum Schiff zu gehen. Ein lustiges, kleines Highlight auf dem Rückweg gab es trotzdem noch, indem eine nette Mitpassagierin unseres Schiffs einen Händler fragte ob er denn auch EURO nehmen würde *fg* ... nach einem leichten Antippen der Schulter der Frau und den Worten "gute Frau, Finnland ist ein Euro-Land, hier gibts nichts Anderes", ihrem daraufhin erschrockenen und unser aller grinsenden Gesicht, ging es zurück an Bord, wo wir gegen 16 Uhr den finnischen Meerbusen auch wieder verliessen, mit Kurs auf Stockholm.

Das schöne Wetter sorgte am selben Abend noch für einen wunderschönen Sonnen-untergang, den wir stundenlang vom Deck beobachtenen, bis die Sonne irgendwann gegen 22 Uhr ins Meer eintauchte, den Himmel in zarten Rottönen gefärbt - einfach toll !

 

 

....   to be continued

 

 

 

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